STRUKTUR & ANBAUMETHODEN
So wächst unser Gemüse – und unsere Gemeinschaft
An zwei Standorten in Mintard und Dümpten bauen zwei GbRs Gemüse für die Solawi an. Unser Ansatz ist der einer regenerativen Landwirtschaft mit Biodiversitätsförderung, der Minimierung tierischer Produkte auf dem Acker und ohne Ackergifte oder synthetischen Dünger. Wir arbeiten u.a. nach dem Market Gardening-Prinzip: Viel Ertrag auf kleiner Fläche, der Boden wird überwiegend in Handarbeit möglichst wenig und schonend bearbeitet. Viele Ernteanteilnehmende ackern auch regelmäßig bei organisierten Helfer:innentagen gemeinsam mit dem Anbauteam am Feld. Anders ließe sich der arbeitsintensive regenerative Anbau nicht stemmen. Unser langfristiges Ziel ist die ganzjährige Versorgung mit lokalem Obst und Gemüse. Dorthin wollen wir uns in den nächsten Jahren schrittweise entwickeln.

Das Solawi Prinzip bei der Solawi Mülheim

Anbauteam
- Anbauplanung
- Gemüseanbau
- Infrastrukturentwicklung
- Lagerung
- Flächenpflege
Verein
- Betriebsmittel
- EA-Verwaltung
- Buchhaltung & Organisationsplanung
- Vereinstreffen & Veranstaltungen
- interne & externe Kommunikation
- Netzwerkarbeit
Ernteanteilnehmende
- Gemüseanteile
- Einlagen
- Helfer:innen-Einsätze
- Plenung
- Arbeitsgruppen
Die Solawi Mülheim in Zahlen
Die Vereins-GründerInnen lernen sich im Vorgängerprojekt beim gemeinsamen Gärtnern in den „Selbsterntegärten Mülheim an der Ruhr“ kennen. Beim gemeinsamen Verkochen der Ernte wird geschmaust, gelacht und Pläne geschmiedet für eine nachhaltigere und gemeinschaftsgetragene Form der Landwirtschaft.
Gründung des Vereins „Solidarische Landwirtschaft Mülheim e.V.“
Alena & Oskar starten als GärtnerInnen die Probe-Solawi mit 30 Anteilen in Mintard.
Teilnehmende der Probe-Solawi und viele weitere tolle Menschen unterstützen uns beim Crowdfunding und machen mit insgesamt fast 28.000€ an Spenden große Anfangsinvestitionen möglich (z.B. unseren ersten Folientunnel & weitere Geräte).
Alena, Johanna & Johannes bauen den Eumannshof als zweiten Standort in Dümpten auf und wir vervierfachen die Zahl der Ernteanteile auf 120. Zur Mitgliederverwaltung und Entlastung des ehrenamtlichen Vorstandes wird der erste Minijob beim Verein geschaffen. Solawist@s schließen sich zu ersten „Abholpunkten“ zusammen und bringen sich gegenseitig die Ernte mit.
Die Beitragsrunde findet zum ersten mal im Ringlokschuppen in Mülheim statt. Andre, Till & Meli ergänzen das GärtnerInnen-Team, die „Beetboyz“ übernehmen den Standort Dümpten und wir wachsen auf 200 Ernteanteile und einen 5-köpfigen Vereinsvorstand. Ein zweiter Minijob beim Verein entsteht für die Bereiche Finanzen & Öffentlichkeitsarbeit.
Inspiriert vom CSX-Konzept (= community supported anything) gründen Mitglieder der Solawi den „Wandelwinkel e.V.“, einen weiteren Ort gemeinschaftsgetragenen Wirtschaftens in Mülheim. Nun werden Solawist@s nicht nur mit frischem Gemüse versorgt sondern können wenn sie auch hier Mitglied werden endlich wieder unverpackt in Mülheim einkaufen, Yoga praktizieren und sich anderweitig am Gemeinschaftsaufbau und gesellschaftlichen Wandel beteiligen.
Die Solawi wächst bewusst nicht weiter, sondern bleibt bei 200 Ernteanteilen und kümmert sich um die Fertigstellung der Infrastruktur an beiden Standorten und die Professionalisierung der Abläufe – vom Anbau bis zur Ausgabe.
In Kooperation mit dem Umweltlokal und dem Stapeltor in Duisburg entstehen dort und in Ratingen die ersten von der Solawi belieferten Abholpunkte.
Du wirst Teil der Gemeinschaft und bekommst das ganze Jahr über frisches, leckeres Gemüse direkt aus deiner Nachbarschaft!
Das Team stellt sich vor











Zukunftsfähige Landwirtschaft in Zeiten der Klimakrise
Die Klimakrise wird uns noch vor Herausforderungen stellen, die wir jetzt garnicht absehen können, aber schon jetzt spüren wir heftige Auswirkungen: Artensterben und Extremwetterereignisse nehmen immer weiter zu und bedeuten insbesondere für landwirtschaftliche Betriebe immer neue Probleme. Solidarische Landwirtschaft bietet aus unserer Sicht die meisten Handlungsspielräume, um diesen Problemen gemeinschaftlich zu begegnen und die sozial-ökologische Transformation maßgeblich voran zu treiben.
Durch die Unterstützung der Ernteanteilnehmenden konnten wir bereits im Interesse der Erhaltung von Artenvielfalt große Blühstreifen mit heimischen Pflanzen anlegen und in Mintard ein Sandarium, einen Käferkeller und ein Mauswieselhabitat bauen. Außerdem wollen wir die Bodenqualität auf den Äckern langfristig verbessern und sie angesichts beispielsweise zunehmender Starkregenereignisse im Kontext der Klimakrise resilienter machen. Das erreichen wir unter anderem durch die Nutzung von kleinen Einachs-Traktoren und klassischen Market Gardening-Werkzeugen für den Gemüsebau, da diese den Boden nicht weiter verdichten, sondern im Gegenteil zur besseren Belüftung und Durchwurzelung beitragen. Für die Unterdrückung von Beikräutern nutzen wir statt Pflanzenschutzmitteln Folien, mit denen Beete mehrere Wochen abgedeckt werden können und für die Schädlingsbekämpfung setzen wir vor allem Neemöl, Hausmittel und Nützlinge ein. Einen Großteil unserer Jungpflanzen können wir mittlerweile selbst anziehen.